Newsarchiv Solothurn

Sanierung Ortsdurchfahrt Neuendorf: Keine Verbesserung für den Veloverkehr

|

Im Rahmen der Sanierung der Ortsdurchfahrt Neuendorf sind keinerlei Massnahmen für den Veloverkehr vorgesehen. Eine solche Projektierung ist für den VCS nicht mehr zeitgemäss.

Aufgrund der explizit nicht vorgesehenen Massnahmen für den Veloverkehr im Zusammenhang mit der Sanierung der Ortsdurchfahrt Neuendorf hatte die Sektion Solothurn des Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) Einsprache erhoben. Im Rahmen der Einspracheverhandlung mussten die Vertreter*innen des VCS zur Kenntnis nehmen, dass der Ortsbildschutz leider eine für die Verkehrsteilnehmenden sichere Fahrbahnaufteilung verunmöglicht. Deshalb wurde die Einsprache zurückgezogen.

Mehr Sicherheit durch geringere Tempounterschiede

Der VCS kritisiert, dass bei mangelnden Platzverhältnissen die Velofahrenden benachteiligt werden und dem Ortsbildschutz Priorität eingeräumt wird. «Wenn aus räumlichen Gründen Mischverkehr zwingend ist, muss künftig innerorts, mindestens in Kernzonen Tempo 30 gelten. Das erhöht die Verkehrssicherheit für alle und steigert zudem die Aufenthaltsqualität im Dorfkern. Zusätzlich ist es an der Zeit, die veralteten Regelungen des Ortsbildschutzes im Hinblick auf die Mobilität der Zukunft zu überprüfen», so Heinz Flück, Vorstandsmitglied des VCS Solothurn.

Weil auf den Gemeindestrassen von Neuendorf (trotz regionalem Schulzentrum mit entsprechend grossem Veloverkehr!) bisher die generell geltende Innerortsgeschwindigkeit von Tempo 50 nicht reduziert wurde, sieht der VCS keine Möglichkeit, Tempo 30 auf der Hauptstrasse jetzt im Rahmen des Sanierungsprojektes zu bewirken. Er hofft aber, dass die Gemeinde die Zeichen der Zeit erkennt und sich dafür einsetzen wird, dass mit einer Einführung von Tempo 30 auf den Gemeindestrassen dies dann auch in der Kernzone möglich würde. Auch die Verbesserung der Querungen für den Langsamverkehr, welche das AVT mit dem aktuellen Bauprojekt anstrebt, würden somit an Wirksamkeit gewinnen.

Alternativ-Velorouten zwingend nötig

Dem VCS wurden im Rahmen der Einspracheverhandlung Alternativrouten für den Veloverkehr aufgezeigt. Diese führen aber zu grösseren Umwegen für die Velofahrenden. Der VCS erwartet, dass der Kanton künftig alternative Veloverbindungen von regionaler und kantonaler Bedeutung realisiert, denn nach der bevorstehenden Revision des kantonalen Strassengesetzes können «Velowege von kantonaler Bedeutung» vom Kanton finanziert werden. Solche sind aus Sicht des VCS künftig bei Kantonstrassen ohne abgetrennte Velo-Fahrspuren, wie hier in Neuendorf, zwingend zu realisieren. Und klar mit dem Anspruch, dass auf solchen Alternativ-Velorouten keine grossen Umwege gefahren werden müssen.

2020.04.07_Artikel im Solothurner Tagblatt

Diese Seite wird nur mit JavaScript korrekt dargestellt. Bitte schalten Sie JavaScript in Ihrem Browser ein!
.hausformat | Webdesign, TYPO3, 3D Animation, Video, Game, Print